Mein Angebot, in der Woche vom 28.08.-04.09.2016 im Störrischen Esel Familienaufstellungen zu leiten, habe ich mit viel Freude an der Arbeit und den Ergebnissen – mit „Überziehungsrahmen“ – umgesetzt. „Überziehungsrahmen“ deshalb, weil ich der Nachfrage und den Wünschen von Gästen entgegenkommen wollte. Somit wurde ein weiterer Aufstellungstermin für die darauffolgende Woche, die für uns als reine Urlaubswoche geplant war, fixiert.

Montagabend konnten Gäste nach meinem kurzen Einführungsvortrag über die Aufstellungsarbeit mit mir ihre jeweiligen Fragen, Anliegen, Bedenken und Lösungsmöglichkeiten diskutieren. In den darauffolgenden Tagen wurden dann von einer Reihe von Beziehungsthemen (Beziehungen zwischen Eltern, Kindern, Partnern, Kollegen etc.) bis hin zu Fragestellungen aus dem Unternehmensbereich aufgestellt. Besonders beeindruckend waren die Ergebnisse aus einigen sogenannten verdeckten Aufstellungen. Verdeckt bedeutet hier, dass das jeweilige Anliegen vorerst nicht offengelegt wird, also nur der Person, die das Anliegen vorbringt, und mir als Aufstellungsleiter bekannt ist. Die StellvertreterInnen wissen nicht, was oder wen sie vertreten. Somit ist das (unbeabsichtigte) Einbringen von allfälligen eigenen Vorstellungen der Stellvertreter weitgehend ausgeschlossen. In zwei Fällen war mit den Anliegenstellern vereinbart, dass auch sie über die Identität der Stellvertreterrollen nicht Bescheid wissen sollten. Oft bevorzugen TeilnehmerInnen auch die verdeckte Aufstellungsmethode, weil sie ihr Anliegen vor „Unbekannten“ nicht ausbreiten wollen. Auch wenn unter allen Beteiligten ein Versprechen gilt, dass alles, was sich in einer Aufstellung zeigt, absolut vertraulich zu behandeln ist, vermittelt die verdeckte Form doch noch mehr Vertrauen. In jedem Fall konnten dem Störrischen Esel einige schwere Rucksäcke umgehängt und den TeilnehmerInnen Marscherleichterung verschafft werden. Menschen, die miteinan der mehrmals aufstellen, also im Sinne meines schon über Jahre verfolgten Leitmotivs „Der Mensch kann dem Menschen ein Heilmittel sein“, finden auch außerhalb der Aufstellungs arbeit Gemeinsamkeiten. Die Marscherleichterung zeigte sich in diesem Fall als entspannter gemeinsamer Ausflug nach Ile Rousse. (siehe Foto). Aufstellungen lohnen sich – der seelischen Erholung ist gedient!

Theo Brinek
Coach-Mediator