Vor zwei Jahren, im Mai 2014, machte ich einen Kurzurlaub in Ligurien. Mein zweites Buch war gerade fertig geschrieben und für das Lektorat beim Verlag.
Ich lag am Strand und schaute in Richtung Süden, dorthin, wo ich Korsika vermutete. Vorfreude auf die Arbeit im Sommer kam auf. Da machte es plötzlich „Bing“ in meinem Kopf und eine neue Buch-Idee war da. Eine mysteriöse und spannende Geschichte rund um ein paar Jugendliche, die in einem Feriendorf Urlaub machen, breitete sich dort aus, wo bisher mein zweites Buch viel Platz einnahm.

Als ich dann auf Korsika war, fing ich in meiner Freizeit an zu recherchieren. Wo sind die Plätze, die zu meiner geheimnisvollen Geschichte passen? Was könnten meine Protagonisten Lena, Jonas, Felix, Emma, Konstantin und Paula dort suchen? In meiner Lieblingspizzeria Prince Pierre, an der Westküste kurz vor Argentella, kam dann die zündende Idee. Ich war schon oft dort, kenne die Besitzer der Pizzeria sehr gut und habe dort viel über die Bucht von Argentella erfahren. Unter anderem über die ehemalige Silbermine. Damit war ein Schauplatz klar. Dort ist jemand eingeschlossen und die Jugendlichen müssen sieben Schlüssel finden. Aber wo? Und wie kommen sie an die Informationen?

Rasch war klar, es kann nur per Flaschenpost sein. Die erste finden sie bei den Klippen von Lumio. Wie die anderen Nachrichten zu ihnen kommen, verrate ich hier natürlich nicht. Auf der Suche nach magischen Orten, an denen die Schlüssel versteckt sind, wurde ich bald fündig. Ich besuchte Dörfer, Ruinen, Kirchen und Höhlen, wanderte ein weiteres Mal zur Silbermine von Argentella hinauf, ich fotografierte und notierte, machte Skizzen und Zeichnungen. Dann begann die eigentliche Arbeit, das Schreiben.

Im Sommer 2015 war das Manuskript im Rohentwurf fertig. Ich nahm es mit nach Korsika, fand zwei Leserinnen, die es genau studierten und korrigierten. Von ihnen kamen auch wertvolle Anregungen, wo die Geschichte noch besser werden könnte. Danke Heide, danke Birgit. Dann besuchte ich nochmals viele der Schauplätze, überprüfte die Details und stellte das Manuskript fertig.

Doch dann kam ein herber Rückschlag. Der Verlag, der mir die Veröffentlichung zugesagt hatte, konnte es nun doch nicht auf den Markt bringen. Nach anfänglicher Verzweiflung suchte ich jemanden, der die letzten Korrekturen machte (Danke Walter), suchte nach einer Druckerei, die es druckt und es mit einer ISBN-Nummer versieht und merkte, wie die Zeit knapp und knapper wurde. Der Satz, das Cover, das Layout, alles habe ich selbst in die Hand genommen und in vielen Nachtschichten tatsächlich rechtzeitig zu meiner Saison auf Korsikas fertig gebracht.
Nun freue ich mich, dass es schon einige Gäste gelesen haben, dass ich viel Lob bekam und dass ich „meiner“ Insel mit dem Buch ein kleines Geschenk machen durfte. Das Buch hat 282 Seiten und kann bei mir bestellt werden. www.stefanschlenker.de

Stefan Schlenker,
Clown, Kabarettist, Musiker