Für unseren diesjährigen Urlaub wählten wir Korsika als Reiseziel. Wir, das sind Andreas und Christine mit den Kindern Elias, Simon und Emilia.
Dass die „Insel der Schönheit“ ihren Namen zu Recht trägt, konnten wir bereits beim Landeanflug auf Calvi eindrucksvoll erleben. Türkisblaues Meer und eine fantastische Bergkulisse boten uns ein atemberauben- des Panorama. „Zum Glück habe ich meine Mountainbikeschuhe, Helm und Radtrikot im Koffer“, dachte ich mir bei diesem Anblick.
Nach dem Einchecken im Feriendorf Zum Störrischen Esel machte ich sofort einen kurzen Abstecher zum Radlertreff und plauderte kurz mit Mountainbikeguide Günther. Kurzerhand entschloss ich mich für eine geführte Mountainbiketour zur Madonna della Serra und weiter zur Revellata – dem Leuchtturm vor der Hafenstadt Calvi. Die Tour wurde als technisch anspruchsvoll beschrieben und so war ich schon gespannt, wie ich die Ausfahrt mit einem für mich ungewohnten 29-Zoll-Bike meistern würde.
Am frühen Morgen des nächsten Tages trafen ich und 6 weitere Biker beim Radlertreff ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch Günther starteten wir mit unseren top-ausgestatteten Bikes die Tour. Zuerst ging es auf geteerten Nebenstraßen Richtung Flughafen, bis wir vor dem Kreisverkehr in eine staubige Schotterstraße einbogen. Noch ging es mehr oder weniger flach dahin – ideal zum Einradeln. Doch je näher wir uns dem Fuße des Capu di a Veta näherten, desto ruppiger wurde das Terrain. Plötzlich hielt Günther die Gruppe zu einer kurzen Rast an. Dabei zeigte er uns den weiteren Verlauf der Tour und erklärte uns, dass jetzt einige steile Rampen mit losem Untergrund folgen werden. Er bat uns, diese einzeln zu befahren, damit er unsere Fahrkünste mittels Videoaufzeichnung dokumentieren könne. Dabei entging mir nicht das verschmitzte Lächeln von Günther.
Ein kurzer Blick nach oben, ein letztes Mal tief Luft holen, dann geht es auch schon mit tief vorgebeugtem Oberkörper los. Die Schotterpiste wird immer steiler und kennt schluss- endlich keine Gnade. Ein paar Meter vor der rettenden Geländekante verliert mein Hinterrad den Gripp und ich muss absteigen (darum vermutlich das verschmitzte Lächeln von Günther).
Kurz vor unserem ersten Etappenziel, der Madonna della Serra, wurde der Weg wieder etwas flacher. Ein atemberaubender Ausblick entschädigte uns für die „knackige“ Auffahrt. Die ganze Bucht von Calvi lag uns zu Füßen. Bikerherz, was willst du mehr?
Nach einer kurzen Rast ging es an grandiosen Felsformationen weiter zur Revellata. Für den Rückweg wählte Günther einen ausgesprochen schönen Singletrail. Immer das tiefb laue Meer im Blick, ging es über Stock und Stein retour nach Calvi. Entgegenkommende Wanderer wurden von uns mit einem freundlichen „Bonjour“ begrüßt, welche dieses ebenso freundlich erwiderten. Kurz vor der Ankunft im Feriendorf gönnte sich unsere Gruppe in einer Strandbar noch ein erfrischendes Pietra – ein typisch korsisches Kastanienbier.
Pace et Salute.
Andreas Ruepp,
Gast im Feriendorf Zum Störrischen Esel