Vor 46 Jahren waren wir zum 1. Mal hier, wir waren damals 6 bzw. 3 Jahre alt. Freunde unserer Eltern, Mitglieder des ÖAV, waren auf den „Störrischen Esel“ aufmerksam geworden und sind hier in den 60er Jahren auf Urlaub gewesen. Sie waren so begeistert, dass auch unsere Eltern beschlossen, den Sommerurlaub auf Korsika zu verbringen. Und so hatte uns der Korsika-Virus infiziert. Wir kamen die folgenden Jahre immer wieder mit Cousine und Cousin und erlebten wunderbare Urlaubstage.
Die Anreise damals war an sich schon ein kleines Abenteuer und dauerte 2 Tage. Zuerst von Wien nach Dornbirn, entweder mit dem Auto oder dem Zug, dann mit dem Bus nach Nizza und danach mit der Fähre nach Calvi. Als Kinder waren wir so stolz, als wir das erste Mal um 04:00 Uhr in Früh auf den „Hausberg“ mitgehen durften und wir machten Ausflüge z.B. auf die Madonna de la Serra mit einem Esel, auf dem jedes Kind ein Stückchen reiten durfte, wenn es müde war und wir ritten mit den Töchtern der Familie Doderer hinter dem Feriendorf auf der Pferdekoppel.
Wir bekamen Abzeichen für 3, 6 und 9 Jahre „Störrischer Esel“, bis dann ab Teenager-Alter eine Korsika-Pause kam. Aber bekanntlich ist dieser Korsika-Virus hartnäckig und so buchten wir 1996 wieder unsere Urlaube im „Störrischen Esel“, diesmal schon mit der nächsten Generation, Florian und Sebastian. Sie waren bei ihrem ersten Korsika-Urlaub genauso alt wie ihre Mama bzw. ihre Tante, nämlich 3 und 6 Jahre – welch ein Zufall!
Ein bisschen besorgt waren wir, würde sich der Geist des Feriendorfes erhalten haben, war dies überhaupt möglich über so viele Jahre in unserer schnelllebigen Zeit? Unsere Sorge war umsonst, es war wieder ein wunderschöner Urlaub, alle Anpassungen waren sorgsam mit Augenmaß erfolgt und die Gäste waren wie früher unkomplizierte, freundliche, naturnahe Menschen.
In dieser Zeit lernten wir die Bergwelt Korsikas kennen. Oma und Opa kümmerten sich um die Enkel und wir konnten Bergtouren z.B. auf die Paglia Orba, den Capu Tafunato uvm. machen, z.B. mit dem Bergführer Gianni – unvergesslich!
Wir bekamen die Abzeichen für 12 Jahre „Störrischer Esel“ und hörten irgendwann auf, die Urlaube zu zählen, die wir hier verbrachten (30?).
Die Kinder liebten das Kasperltheater mit Hans und seine Kunstwerke aus Sand am Strand von Calvi und die Indianerlager mit Albert. Die stimmungsvollen korsischen Abende mit Heide sind uns noch in bester Erinnerung!
2001 bekamen Florian und Sebastian ein gesundes Schwesterchen, unsere Anna. Durch eine Impfung wurde sie krank und in Folge dessen gehandicapt. Wie so viel anderes rückte Korsika deswegen in weite Ferne. Aber trotzdem, die Faszination dieser Insel ließ uns nie ganz los und nach Rücksprache mit vielen Ärzten, wagten wir es und kamen 2005 wieder. Alle im Feriendorf unterstützten uns großartig! Bald nach der Ankunft waren unsere Bungalows bezugsfertig, sodass Anna sich von der für sie anstrengenden Reise erholen konnte und ein Mitarbeiter baute bei der Loggia unseres A-Bungalows einen „Zaun“, damit sie nicht davonlaufen konnte. Alle waren hilfsbereit und wir waren wieder für ein paar Sommer wunderbar aufgehoben im Feriendorf.
Nach 4 Jahren Abstinenz wegen familiärer Veränderungen und dem schweren Verlust unserer Mama sind wir seit 2014 wieder Stammgäste im „Störrischen Esel“. Wir genießen unsere Zeit hier in den letzten Jahren intensiver, bewusster – vom inzwischen 80-jährigen Opa bis zu unserer mittlerweile auch schon 18-jährigen Anna.
Zum Abschluss noch einmal ein ganz großes Dankeschön an das gesamte Feriendorf-Team! Man fühlt sich hier auch mit einem Menschen mit besonderen Bedürfnissen sehr gut aufgehoben und das ist in unserer heutigen Zeit leider noch immer nicht selbstverständlich!
Mein persönlicher Dank gilt Uschi, die einfach ein unbeschreiblich wertvoller Mensch und das Herzstück des Feriendorfes ist.
Tina und Claudia Wiesinger,
Gäste