Linz, Februar 2021: Ich sitze in meiner WG in Linz und surfe schon beinahe täglich im Internet nach neuen Jobs: Gibt es etwas Spannendes für mich? Denn so geht es für mich nicht weiter: Dank Corona sitze ich mit Arbeit überladen alleine im Homeoffice, Sozialkontakte kommen viel zu kurz, draußen ist es kalt und dunkel und ich sehne mich nach dem Süden.
Über eine Freundin bei Rhomberg Reisen ist mir das Feriendorf zum Störrischen Esel bereits ein Begriff und ich konnte bereits einmal eine Rundreise mit ihr durch Korsika machen. Warum also nicht? Auf der Website sind allerlei Jobs ausgeschrieben und ich entschließe mich, mich als Kinderbetreuerin zu bewerben. Kaum hab‘ ich eine Bewerbung abgeschickt, bekomme ich von Wolfgang Auer eine Einladung zu einem Skype-Gespräch. Schnell wird klar: Eine Kinderbetreuerin gibt es bereits, aber vielleicht möchte ich ja etwas anderes machen? Dann noch ein Telefonat mit Uschi: Momentan sieht es nicht so aus, als ob ich benötigt werde. Die MitarbeiterInnen vom Vorjahr haben Vorrang. Es bleibt also spannend: Werde ich doch noch benötigt? Und wenn ja in welchem Aufgabenbereich?
Mitte März dann der Anruf: An der Rezeption ist eine Stelle frei. Ich krame also sofort meine alten Französisch-Schulbücher hervor, besorge mir Lesestoff über Korsika und verbringe den Frühling mit Vorfreude auf die Insel. Der Saisonstart wird fixiert und ich reise mit meinem größten Koffer und Trekking-Rucksack per Nachtzug nach Livorno, von dort geht es weiter mit der Fähre nach Bastia. Eine Woche bleibt mir noch um die Insel zu erkunden, bevor es soweit ist und ich im Störrischen Esel eintreffe. Alle arbeiten auf Hochtouren um das Dorf aus dem Winterschlaf zu erwecken und um für die Gäste alles vorzubereiten.Wie lief das noch gleich im Vorjahr? Viele MitarbeiterInnen waren letztes Jahr schon hier, aber der Großteil ist neu. Routinierte SaisonarbeiterInnen, QuereinsteigerInnen,verschiedene Nationalitäten: Die Gruppe ist bunt durchgemischt und es sind schnell neue Freundschaften geschlossen.
Calvi, Juli 2021: Ich sitze am Empfang und schreibe diesen Bericht. Mittlerweile ist das Team an der Rezeption schon gut eingespielt und ich freue mich nach wie vor in der Früh aufzustehen und einmal quer durch das Dorf zur Arbeit zu gehen. Abends und in meiner Freizeit erkunde ich Calvi und Umgebung, liege am Strand und – sofern es freie Plätze gibt – nehme ich am Ausflugsprogramm teil. Erzählstoff für meine Familie zu Hause gibt es bereits mehr als genug und es haben sich nun auch schon diverse Besuche aus meinem Bekanntenkreis angekündigt. Mal sehen wie es weiter geht, aber klar ist schon mal, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe und ich den Sommer wohl nicht so schnell vergessen werde.
Stefanie Maurer,
Rezeptionistin