Es ist acht Uhr morgens, als wir an unserem ersten Urlaubstag im Störrischen Esel zur Klippenwanderung aufbrechen, die den ganzen Vormittag dauern und uns einen wunderbaren Einblick in die Natur Korsikas geben wird. Unser Guide Edgar ist schon bereit und die Freude steht ihm ins Gesicht geschrieben. Es ist Anfang August und die ersten Charterflüge sind wieder auf Korsika gelandet. Der „Esel“ ist voll mit Urlaubsgästen und so kann die Klippenwanderung an diesem Tag erstmals wieder mit einer Fahrt im Bus starten, der uns bequem zum Ausgangspunkt bringt. „Die letzten Wochen waren zu wenige Gäste da, also sind wir mit dem Zug gefahren. Das war auch ein großartiges Erlebnis, aber jetzt können wir wieder die ursprüngliche Tour machen“, erklärt uns Edgar. Also geht es los. Der Busfahrer steht pünktlich am vereinbarten Treffpunkt und bringt uns zum Ausgangspunkt, einem ehemaligen Wachturm, der die Korsen einst vor Angriffen von außen schützte.

Es ist leicht bewölkt, der Wind weht vom Meer – perfekt für eine Wanderung entlang der Küste. Bereits beim Aussteigen steigt uns der Duft der Macchia in die Nase, eine Gebüschform, die auf Korsika überall präsent ist. „Zu den meistgenutzten Macchia-Gewächsen gehört die Immortelle – auf Deutsch „die Unsterbliche“, erzählt uns Edgar. Kein Wunder, denn die Pflanze riecht nicht nur gut, sondern wird zur Wundheilung und auch als Öl und für vieles mehr verwendet.

Die Wanderung führt uns anfangs durch die Pflanzenwelt, das Meer immer im Blick und auch für die Kleinsten bietet die Strecke jede Menge Abwechslung. Das erste Highlight lässt nicht allzu lange auf sich warten. In einer bezaubernden kleinen Bucht legen wir unsere erste Pause ein. Nur wenige Meter von hier hält auch der Zug, der die Urlauber mit vielen Zwischenstopps von Calvi ins Örtchen Île Rousse bringt. „Wer mit dem Zug hier baden geht, sollte allerdings einen Fahrplan dabeihaben und lieber schon etwas zu früh an der Haltestelle stehen. „Die Korsen sind nicht immer pünktlich und ab und zu fahren die Züge halt etwas früher als geplant“, gibt uns Edgar mit auf den Weg. Gute Tipps, die wir in den nächsten Tag noch brauchen können, aber erstmal sorgt das Meer für die willkommene Abkühlung, denn trotz der Wolken ist es schon jetzt ganz schön warm.

Die zweite Hälfte der Strecke macht nun dem Namen der Wanderung alle Ehre. Über Felsen und Klippen geht es direkt am Meer entlang weiter. Edgar hilft uns geduldig über die ein oder andere schwierige Stelle, an der es auch manchmal schnell gehen muss. Zumindest, wenn man nicht von der nächsten Welle durchnässt werden möchte. Und so schaffen es alle trockenen Fußes mit zahlreichen Foto- und Aussichtsstopps bis ans Ende der Wanderung, wo der Bus bereits wieder auf uns wartet. Die Wolken haben sich inzwischen verzogen und so freuen wir uns alle auf einen wohlverdienten Nachmittag am Meer oder auch am Pool vom Störrischen Esel.

Beate Rhomberg,
Gast