Seit 1978 verbringe ich fast jedes Jahr einen Urlaub im Feriendorf, insgesamt war ich heuer das 26. Mal im Störrischen Esel. Schon seit dem ersten Aufenthalt habe ich die Vielseitigkeit der Unternehmungen auf dieser wunderschönen Insel genossen: das Schwimmen im Meer, den Bergseen und Flussgumpen, die reizvollen Dörfer nicht zuletzt korsische Gaumenfreuden und das Pietra- Kastanienbier.

Was mich aber mehr als alles andere bis heute begeistert, sind die korsischen Berge, von denen ich so viele erwandern, erklettern oder überschreiten durfte. Dass aus der anfänglichen Freude zunehmende Begeisterung und schließlich eine tiefe Liebe gewachsen ist, verdanke ich dem Angebot des Feriendorfes und den dort tätigen Bergführern und Wanderbegleitern. Selten begangene Gipfel wie die Punta Innominata, den Capu Penne Rosse oder die Punta di a Literniccia wurden mir ebenso zugänglich gemacht wie die „ganz großen“ Bergziele, z. B. der Monte Rotondo, Paglia Orba und die Punta Minuta-Überschreitung.

Die vielfältigen Felsformationen, die Blumenpracht im Frühjahr, Hinweise auf Bergliteratur, die herrlichsten Badegumpen hätte ich nie kennengelernt, wenn Sie mir nicht durch die Begleiter und das vorzügliche Busangebot vermittelt worden wären. Selbst mit dem eigenen Auto sind viele Touren kaum durchführbar, da man oft weit entfernt vom Ausgangspunkt ankommt. Nie war das Schwimmen im Meer oder in den Gumpen so genussvoll, wie nach einer schweißtreibenden Bergwanderung. Nie hat das Essen, die korsische Jause oder ein Pietra so gemundet wie nach langen Wanderungen und Abstiegen!

Ich muss aufhören mit dem Schwärmen und dem Schwelgen in Erinnerungen, möchte aber noch etwas hinzufügen: Das glückliche Bergerleben hört nicht auf, wenn Alter oder Krankheit die realen Gipfelziele begrenzen. Heuer habe ich zum 2. Mal in der Spelunca den Dia-Vortrag von Edgar genossen, der 2017 mit unnachahmlichem Einsatz, das vom Blitz zerstörte Gipfelkreuz auf der Punta Minuta, erneuert hat. Die aufwändigen Details dieser Aktion haben mich nachhaltig beeindruckt und  haben mich meine persönlichen Bergtouren aus längst vergangenen Jahren und die gewachsene Liebe zur korsischen Bergwelt noch einmal erleben lassen.

Ich hoffe, noch oft ins Feriendorf kommen zu können meine Erinnerungen und Ziele teilen zu können und mich immer wieder von Herzen für das Hinführen und Begleiten zu so vielen glücklichen Touren zu bedanken.

Renate Kofler, Gast