Uschi Schmitt: „Die Gastgeberin“

 

Als gelernte Hotelfachfrau kennt sie die Hotellerie „von der Pike auf“. Seit ihrem 16. Lebensjahr „lebt“ sie ihren Beruf und bildete sich zur geprüften Hotelmeisterin weiter. Ihre beruflichen Stationen führten sie von Deutschland nach Österreich in die Schweiz, weiter nach Kreta bis in den Senegal – und jetzt nach Korsika! Im Feriendorf erledigt sie die Wünsche und Anliegen der Gäste. Sie ist die Fröhlichkeit in Person. Mit ihrer guten Laune und einer Prise Verrücktheit trägt sie viel zur „besonderen Atmosphäre“ des Feriendorfes bei.

Uschi, alle nennen dich „die Gastgeberin“ im Feriendorf. Woher kommt das?
Naja, ich kümmere mich sehr intensiv um unsere Gäste und erfülle deren Wünsche und Anliegen: Mal fehlt ein Kinderbett im Bungalow, mal möchten die Gäste nur wissen, wo es einen Kaffee gibt oder wann ein Arzt ins Feriendorf kommt. Ich bin eigentlich immer für unsere Gäste hier und begrüße und verabschiede sie: Ich bin sozusagen die Erste und die Letzte! Ich kümmere mich aber auch sehr um unsere Praktikanten. Ich schule sie ein und erstelle die Dienstplangestaltung.

Du bist jetzt das zweite Jahr im Feriendorf. Was für einen Eindruck hast du?
Es ist einfach fantastisch hier. Ein Ort zum Wohlfühlen, wo man sich nicht eingeengt fühlt und sich entfalten kann. Man kann hier so viel machen und hat so viel Freiraum. Alles hier ist relaxter, legerer, unkomplizierter im Vergleich zu den üblichen Hotels.

Und was konntest du im Feriendorf verändern?
Der Kontakt zu den Gästen ist jetzt anders als in den Jahren davor. Früher waren auch die Abteilungsleiter für spezielle Wünsche und Anliegen der Gäste zuständig. Jetzt übernehme ich als direkter Ansprechpartner diese Agenden und kümmere mich darum. Das hat für die Gäste auf jeden Fall Vorteile. Man kann die Wünsche und kleinen Probleme viel schneller erfüllen. Außerdem tut hier die „Frauenpower“ schon ganz gut.

Was möchtest du noch verändern?
Diese Liebe zum Detail würde ich gerne noch weiter ausbauen. Dinge noch besser, schöner und feiner machen. Doch bis jetzt fehlt mir noch die Zeit. Wenn eine Frau etwas mitmischt, ist es manchmal etwas liebevoller: Mal steht dann ein Blümchen auf dem Tisch, …

Bedeutet das „guter Service“ für dich?
Nein, da gehört noch viel mehr dazu. Vor allem Zeit für die Gäste zu haben, das ist wichtig und heutzutage nicht mehr normal! Man muss für seine Gäste da sein und ihnen möglichst alle Urlaubswünsche erfüllen. Ich möchte, dass die Gäste daheim sagen, „mah, war das jetzt ein schöner Urlaub“.

Was sind die Herausforderungen in der Hotellerie?
Jeden Tag gibt es neue Situationen, man muss flexibel und unkompliziert sein. Du musst dich immer anpassen. Es ist für mich spannend, wenn jeden Tag eine neue Situation entsteht.

Wie bist du eigentlich zur Hotellerie gekommen?
Mein Vater wollte, dass ich in den elterlichen Malerbetrieb komme. Doch das konnte ich mir nicht vorstellen. Genauso wenig, wie in einem Büro zu arbeiten. Ich begann eine Lehre in einem Hotel und ich hätte mir nichts anderes vorstellen können. Ich „lebe“ meinen Beruf, Tag und Nacht. Ein Gast hat einmal morgens laut gesagt: „Oh Gott, jetzt ist sie schon wieder da, die mit der immer guten Laune!“  Und dann werfe ich den Gästen mein schönstes Lächeln entgegen und das steckt an. Ich liebe einfach meinen Beruf und die Arbeit mit den Menschen.

Du hast schon viel von dieser Welt gesehen. Was hat dich nach Korsika gezogen?
Ein Bekannter hatte mich angerufen und gefragt, ob ich nicht im Feriendorf arbeiten möchte. Ich überlegte nur kurz. Dann ging es schnell: Ich kam, sah und die Insel siegte. Ich hab mich sozusagen gleich verliebt in Korsika und das Feriendorf Zum Störrischen Esel.

Und was wünscht du dir für deine Zukunft?
Ich würde gerne noch bis zum Jubiläumsjahr (2019) hier bleiben, das wäre ein super Abschluss für mich. Und dann gehe ich in Rente … Ich könnte mir auch gut vorstellen, eine gewisse Zeit auf Korsika zu leben. Die Insel hat noch so wahnsinnig viel zu bieten, was ich bisher noch nicht wahrgenommen habe.

Schön! Und was macht dich persönlich richtig glücklich?
Oh, da gibt es ganz vieles! Zum Beispiel diesen fantastische Sonnenaufgang oder -untergang hier anzusehen, mit Blick auf das Meer und die Zitadelle, das macht mich glücklich. Oder dieser zauberhafte Frühling hier auf Korsika, das ist fast schon wie Naturmedizin für mich. Aber auch, dass man hier gebraucht wird, das ist für mich sehr wichtig.

Herzlichen Dank für das nette Gespräch!

 

Zur Person: Uschi Schmitt
Geboren: 06.06.54
Geburtsort: Bad Neustadt an der Saale
Hobbies: Laufen & wandern- hier bekommt man den Kopf so gut frei.